Liza Klaussmann – This is Gonna End in Tears

Liza Klaussmann – This is Gonna End in Tears

Olly, Ash and Miller have grown up together. In their community, they have always been perceived as a unit which nobody could intrude. In their small East Coast town, life is easy in the 1950s and dream are big. Forty years later, things are different. None is left of their friendship, Olly is on his own, now also without a job and Ash and Miller are negotiating their separation. It is Olly’s aunt Tassie that cannot stay any longer in her care home that brings them together again. It is not easy to confront the past, especially while watching a young threesome bunch repeating their mistakes.

I totally adored Liza Klaussmann’s novels “Tigers in Red Weather” and „Villa America“ and thus was eager to read her latest novel “This is Gonna End in Tears”. She did not disappoint, quite the contrary, the story is the perfect read for a hot summer where you sense that it needs some escalation to be able to breathe again. Full of suspense even though it is not a mystery, you read on to find out how all the tension between the characters will finally dissolve.

“Well, that was the point, what he’d only recently realized: there is no point; everyone thinks they’re the hero of their own story, when actually there’s no story at all. Just an outline that gets filled in with nonsense and accidents and happenstance and luck. And the, well… and then nothing.”

What I appreciated most was how the author detailed the characters. They are all unique in their disappointments of life, in their mixed emotions and inability to actually speak about what goes on in their mind. The atmosphere profits from this, you feel that something must happen, that they cannot just go on like this.

It is a novel about friendship and dreams and expectations of life, about creative minds and everyday chore, about bonds that are strong and bonds that can feel like handcuffs. An intoxicating read from the first page which I could hardly put down.

Liza Klaussmann – Villa America

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Liza Klaussmann – Villa America

Villa America – Das Sommerhaus der Murphys, Gerald und Sara, in Antibes an der Côte d’Azur gelegen. Dort verbringen sie in den 1920er Jahren ihre Sommer mit zahlreichen illustren Gästen. Zu ihren Freunden gehören Zelda und Scott Fitzgerald ebenso wie die Hemingways, Cole und Linda Porter oder John Dos Passos. Man streitet sich, man versöhnt sich, man bewundert sich, gratuliert sich zum Erfolg und bedauert gemeinsam die Niederlagen. In diese Gruppe von überwiegend Amerikanern gesellt sich ein weiterer junger Mann aus der neuen Welt: Owen, seinerseits Pilot mit einem kleinen Unternehmen. Er verdreht Männern wie Frauen den Kopf und wirbelt gehörig Staub auf, trotz seiner zurückhaltenden, schüchternen Art.

Liza Klaussmann ist mit im letzten Jahr mit Tigers in Red Weather zum ersten Mal begegnet und sie konnte mich direkt begeistern. Nun hat sie sich nicht an einen fiktiven Stoff, sondern an eine faktisch-biographische Erzählung gewagt. Sie zeichnet das Leben von Gerald und Sara Murphy nach, einem ebenfalls künstlerisch tätigen Paar, das jedoch weniger wegen der geschaffenen Werke als vielmehr durch ihre Villa America und die dort verkehrenden Gäste Berühmtheit erlangten. Klaussmann ist auch nicht die erste, die sich dem Paar literarisch nähert, F. Scott Fitzgerald hat in seinem immer hinter dem Great Gatsby zurückstehenden Roman Tender is the Night den beiden bereits ein Denkmal gesetzt und Emily Walton hat in Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte ebenfalls die illustren Runden an der Côte d’Azur beschrieben.

Inhaltlich gibt es daher nicht viel, was einem noch nicht bekannt ist. Zunächst beginnt der Roman auch etwas langatmig. Die Vorgeschichte, das Kennenlernen von Gerald und Sara in Amerika, ihre Familienverhältnisse etc. sind nur mäßig spannend du hätten für meinen Geschmack ganz entfallen können. Interessant wird es mit der Übersiedlung nach Europa und hier kommen auch Liza Klaussmanns Sprachvirtuosität und ihre unzähligen Anspielungen zu tragen. Man taucht ein in das Leben Südfrankreichs, die Soiréen der Künstler und Dichter. Immer wieder finden sich kleine und große Anspielungen auf die Werke der Anwesenden wie etwa das Licht, das man am anderen Ufer sieht und das fasziniert; dann der Stierkampf in Pamplona, den man so auch schon mal gelesen hat. Eine neue Facette ist der Pilot Owen und er bringt mit sich einen starken Kontrast insbesondere zu Hemingway. Dieser, Inbegriff des Maskulinen, kann mit den homosexuellen Tendenzen nichts anfangen. Andere hingegen sind gebannt von ihm. Besonders gelungen auch die Variationen in der Erzählform. Immer wieder – vor allem dann, wenn große Zeitabschnitte zu überbrücken sind – wechselt die Autorin hin zur Erzählung in Briefform, was ihr geschickt erlaubt, die Wochen und Monate zu raffen und die vor allem am Ende tragischen Ereignisse für sich sprechen zu lassen.

Ein Roman zum Abtauchen in eine längst vergangene Welt, die Roaring Twenties in vollem Rausch.

 

Liza Klaussmann – Tigers in Red Weather

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Liza Klaussmann – Tigers in Red Weather

Zwei Cousinen, eine Geschichte. Immer wieder erzählt aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Helena und Nick sind unzertrennlich, doch durch die Ehemänner und Familien leben sie sich auseinander. Ein Mord bringt das finale emotionale Zerwürfnis, die Verbindung bleibt und alle müssen sich den Dingen stellen, die sich getan und gesehen haben. Die nächste Generation trifft dies ebenso. Aus der entspannten Sommeratmosphäre wird ein Familiendrama, dessen Ende nicht absehbar ist.
Liza Klaussmann schafft es, obwohl man die Geschehnisse irgendwann kennt (oder zu kennen glaubt), dasselbe Ereignis aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erzählen und doch eine ganz andere Geschichte daraus zu machen. Aus den vielen Facetten ergibt sich langsam ein Gesamtbild und vieles, was so klar schien, rückt sich nochmals zurecht. Die Figuren sind facettenreich gestaltet und gewinnen zunehmend an Tiefe. Der etwas flache Beginn verschwindet schnell hinter einer spannenden Familiensaga, die sich durch das langsame Entfalten nennenswert von ähnlichen Büchern unterscheidet.

Fazit: ein außergewöhnliches Buch, perfekt für einen langen Sommer.