Da ist sie nun also, die diesjährige Longlist für den deutschen Buchpreis. Erster Gedanke: interessante Mischung. Einige große Verlage (Hanser, Fischer, Suhrkamp und Beck kommen nicht überraschend), aber auch kleine unabhängige Verlage sind dabei (von PalmArtPress habe ich bis dato noch nie gehört, auch Dörlemann ist mir nicht präsent, wobei das wohl eher daran liegt, dass ich viele ihrer Autoren im Original lese). Auch bei den Autoren alte Bekannte, deren Nominierung man erwartet hatte (Maxim Biller, Angelika Klüssendorf, Inger-Marie Mahlke, Stephan Thome und Arno Geiger), aber auch Newcomer, denen die Publicity sicher guttun wird. Meine große Überraschung, auch wenn ich erst wenig von der Liste gelesen habe: Dunkle Zahlen – der vermutlich diesjährige experimentelle Roman der Liste.
Wie auch 2016 und 2017 bin ich gespannt, was sich durch die Longlist entdecken lässt, so mancher Roman konnte mich da überraschen und begeistern, den ich sonst eher nicht gelesen hätte.
- Carmen-Francesca Banciu: Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten! (PalmArtPress, März 2018)
- María Cecilia Barbetta: Nachtleuchten (S. Fischer, August 2018)
- Maxim Biller: Sechs Koffer (Kiepenheuer & Witsch, September 2018)
- Susanne Fritz: Wie kommt der Krieg ins Kind (Wallstein, März 2018)
- Arno Geiger: Unter der Drachenwand (Carl Hanser, Januar 2018)
- Nino Haratischwili: Die Katze und der General (Frankfurter Verlagsanstalt, August 2018)
- Franziska Hauser: Die Gewitterschwimmerin (Eichborn, Februar 2018)
- Helene Hegemann: Bungalow (Hanser Berlin, August 2018)
- Anja Kampmann: Wie hoch die Wasser steigen (Carl Hanser, Januar 2018)
- Angelika Klüssendorf: Jahre später (Kiepenheuer & Witsch, Januar 2018)
- Gert Loschütz: Ein schönes Paar (Schöffling & Co., Februar 2018)
- Inger-Maria Mahlke: Archipel (Rowohlt, August 2018)
- Gianna Molinari: Hier ist noch alles möglich (Aufbau, Juli 2018)
- Adolf Muschg: Heimkehr nach Fukushima (C.H.Beck, Juli 2018)
- Eckhart Nickel: Hysteria (Piper, September 2018)
- Josef Oberhollenzer: Sültzrather (Folio, März 2018)
- Susanne Röckel: Der Vogelgott (Jung und Jung, Februar 2018)
- Matthias Senkel: Dunkle Zahlen (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2018)
- Stephan Thome: Gott der Barbaren (Suhrkamp, September 2018)
- Christina Viragh: Eine dieser Nächte (Dörlemann, Februar 2018)
Zu vielen Roman (ganze sieben!) lässt sich nichts sagen, da sie erst Ende August oder im September erscheinen und damit für den einfachen Leser momentan nicht verfügbar sind (z.B. Die Katze und der General – 31.8., Hysteria – 4.9., Gott der Barbaren – 10.9.)
Wie immer vermisse ich aber auch den einen oder anderen Roman auf der Liste, der es ganz sicher auch verdient gehabt hätte:
- Wlada Kolosowa: Fliegende Hunde
- Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende
- Bettina Wilpert: Nichts, was uns passiert
- Lilian Loke: Auster und Klinge
- Klaus Modick: Keyserlings Geheimnis
- Alexa Hennig von Lange: Kampfsterne
- Husch Josten: Land sehen