Kate Stayman-London – One To Watch

Kate Stayman-London – One to Watch

Bea Schumacher is successful blogger – fashion blogger even though as plus size woman this is not necessarily a field where people would expect her. After being disappointed again by Ray with whom she has been in love for many years now, she accepts the offer to take part in the TV show “Main Squeeze” where 25 men compete for her love. Is this a way of finding the perfect match? Bea is hardly convinced and the first encounter with the good looking competitors seem to confirm her worst expectations: disappointed by her body shape, they do not shrink from humiliating her in front of a large audience. But slowly she discovers that some might be able to see beyond her body and detect the woman that she is. Yet, can this really be true or is it just to promote their own popularity?

Kate Stayman-London’s novel oscillates between totally hilarious and deeply sad while addressing some absolutely serious topics. The text is a collage of different text types, the actual narration is interrupted by Bea’s blog entries, Internet comments and newspaper articles which makes it a lively and authentic read since this is how we consume information today: they come in different shapes and only together do they form a whole picture. However, the story relies on the protagonist, a woman who is easy to sympathise with, you simply cannot not love Bea.

What I appreciated most, was how Bea’s weak sides were presented. Never has she felt at ease in her body, the pressure of fitting in and fulfilling certain expectations of the female body’s look have haunted her since her teenage years. Nevertheless, she has become a spokeswoman for those who do not conform which is easy as long as she is more or less invisible behind her blog – being exposed on TV is a different story. TV just like the fashion industry is all but diverse in all respects. The novel convincingly criticises this, yet, they depend on the audience who also needs to move on and open up for other protagonists.

A novel to dive in and enjoy the read.

Kolja Menning – Ein Partie Monopolygamie: Die Geschichte einer wahren Heldin

kolja menning - eine partie monopolygamie
Kolja Menning – Ein Partie Monopolygamie: Die Geschichte einer wahren Heldin

Clara Nussbaum braucht einen Job. Dringend. Alleinerziehend mit drei Kindern und vom Vater selbiger keine Spur, muss sie zurück in die Arbeitswelt. Ihre Freundin berät sie bei der Bewerbung und wider Erwarten wird sie als Assistentin von Viktoria eingestellt, Marketingchefin bei dem umweltbewussten Modelable Fair^Made. Eine völlig neue Welt eröffnet sich der 40-jährigen Mutter dort: die hippe Szene der jungen und erfolgreichen Berliner, die ein gepflegtes Denglisch schwätzen, sich im Gym und für Lunches verabreden und scheinbar kein Privatleben haben. Doch Clara macht ihre Arbeit gut und plötzlich läuft ihr auch ein Traummann über den Weg, der sie offenkundig ebenfalls attraktiv findet. Das Leben nimmt Kurs auf ziemlich perfekt auf, doch Clara weiß, dass es das nicht geben kann.

Was ich mir als leichte unterhaltsame Sommerlektüre gedacht hatte, vielleicht mit einem etwas ironischen Blick auf die Berliner Öko-Yuppies, entpuppt sich leider als flacher Chick-Lit Roman, der vorhersehbar allen bekannten Schemata folgt und kein Klischee auslässt. Mustergültig arbeitet sich der Autor am Genre ab, das einzig Überraschende ist, dass es wirklich gar keine Überraschung oder Abweichung von dem absehbaren Verlauf gibt.

Clara bedient als überforderte dreifach-Mutter schon alle schlimmsten Erwartungen: unordentliche Wohnung, Alltagschaos, bei dem sie auch mal vergisst, dass es der letzte Schultag ist und ihr natürlich auch entgeht, dass der Sohn gemobbt wird. Der Zufall bringt sie in das moderne Öko-Unternehmen, wo sie einen Job bekommt, für den sie gnadenlos unterqualifiziert ist, den sie aber dennoch mustergültig meistert – auch wenn sie in Sachen Klamotte und Lifestyle nicht mithalten kann und oft nicht weiß, wovon ihre Kollegen reden. Die Chefin wird schnell von ihr abhängig und bewundert sie. Dass sie dann auch noch den gutaussehenden Mann kennenlernt, der zwar etliche Jahre jünger ist, sie aber trotzdem als Traumfrau sieht – gähn. Es folgt die notwendige Abwärtsspirale mit Intrigen, vermeintlichen Freundinnen, die sich als Rivalinnen entpuppen, Streit mit den richtigen Freundinnen und der Supertyp stellt sich natürlich als Lügner und Flop heraus. Aber tatdaaa: sie hat ja ihre Kinder und das allein macht sie schon glücklich und nebenbei kann sie als Racheakt auch noch einen großen Skandal im Unternehmen aufdecken, weil sie nämlich zufällig genau die richtigen Leute mit den notwendigen Hacker-Skills kennt.

Wo eine Bridget Jones in ihrer Tollpatschigkeit sympathisch wirkt, ist eine Clara Nussbaum einfach plump, wo das Sex and the City Quartett sich unterhaltsame verbale Schlagabtausche liefert, bleibt das Personal hier uninspiriert und banal. Die ganze Handlung ist eine Abfolge von unglaubwürdigen Begebenheiten, die nach Schema F aufgetischt werden, womit sich irgendwann die Frage stellt, ob das Ganze nicht eher ins Gruselkabinett gehört.